"Das war unsere letzte Musik in Rom"

Fanny Hensel, geb. Mendelssohn

Eine ConcertCollage

Komposition:
Barbara Heller

Ausführende:
Christiane Rittner, Rezitation
NN, Klavier

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Fanny Hensel:
Das Jahr
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ESSAY: "Und bist Du nun ein rechter Author..."
- Fanny und Felix Mendelssohn: ein Geschwisterpaar [PDF]

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Es tickt die Zeit. Das Jahr dreht sich im Kreise.
Und werden kann nur, was schon immer war.
Geduld, mein Herz. Im Kreise geht die Reise.
Und dem Dezember folgt der Januar.

aus: der dreizehnte Monat
von Erich Kästner

Erich Kästner: Die 13 Monate


Erich Kästner wurde am 23. Februar 1899 in Dresden geboren. Er studierte nach dem Ende des ersten Weltkrieges im Jahre 1918 in Leipzig, Rostock und Berlin Germanistik, Geschichte und Philosophie und promovierte im Jahre 1925 über das literarische Verständnis Friedrichs des Grossen von Preussen.

Tätigkeiten als Journalist und Redakteur verschiedener Zeitungen folgten dem Studium. Im Jahre 1928 veröffentlichte er den Gedichtband "Herz auf Taille", im Jahre 1929 schliesslich den Klassiker "Emil und die Detektive", welcher ihn weltberühmt machen sollte. Reichhaltige publizistische Tätigkeiten - einhergehend mit der Veröffentlichung zahlreicher Bücher - fand im Frühjahr des Jahres 1933 ein jähes Ende.

Die Machthaber des "III. Reiches" erteilten Kästner ein Publikationsverbot für Deutschland, welches im Jahre 1942 schliesslich auch auf das gesamte besetzte Ausland ausgeweitet wurde. Um sein wirtschaftliches Überleben in jener Zeit zu sichern, nahm Erich Kästner Aufträge für die Abfassung von Filmdrehbüchern an, welche unter Angaben von Pseudonymen realisiert wurden. So schrieb er unter dem Pseudonym Berthold Bürger im Jahre 1943 das Manuskript für den grossen Jubiläumsfilm der UFA, sicher eines der besten Werke einer filmhistorisch verarmten, durch das Aussprechen zahlreicher Berufsverbote, durch Vertreibung und Vernichtung kärglichen Epoche des deutschen Filmes. Zweimal wurde Erich Kästner in den Jahres des "III. Reiches" in Haft genommen.

Nach 1945 betätigte sich Kästner als Feuilletonredakteur und Kabarettist in der "Schaubude", eines Kabarettunternehmens, welches Kästner selbst ins Leben gerufen hatte. Erste Buchprojekte, vorwiegend der Bereiche Kinder- und Jugendliteratur wurden wieder in Angriff genommen, darunter auch der mehrfach verfilmte Klassiker "Das fliegende Klassenzimmer".

Im Jahre 1955 schrieb Kästner auf Anregung einer Zeitschrift hin Monatsgedichte, welche schliesslich unter dem Titel "Die 13 Monate" zusammengefasst und in Buchform veröffentlicht wurden. In der Einleitung gibt Kästner einen Überblick über die Motive, die Dramaturgie, welche ihn - dem die Natur stets ein zweites; ein Ersatzparadies gewesen ist - beim Verfassen der Gedichte anleitete: "Es lag an den grossen Städten. Sie hatten Baum und Strauch und Wiese aus den Mauern gejagt. Hinaus zu den Friedhöfen und Zoologischen Gärten. (...) Die hier gesammelten Gedichte schrieb ein Grossstädter für Grossstädter. Er versuchte, sich zu besinnen. (...) Man müsste wieder spüren: Die Zeit vergeht, und sie dauert, und beides geschieht im gleichen Atemzug. Der Flieder verwelkt, um zu blühen. Und er blüht, weil er welken wird,. Der Sinn der Jahreszeiten übertrifft den Sinn der Jahrhunderte. "Fröstelnd geht die Zeit spazieren. Was vorüber schien, beginnt. Chrysanthemen blühn und frieren. Fröstelnd geht die Zeit spazieren. Und du folgst ihr wie ein Kind. (...) Folge folgsam dem Begleiter. Bleib nicht stehen: Geh nur weiter. Denn das Jahr ist dein Gesetz" fasst Kästner den ewigen Kreislauf des Werdens und Vergehens in der Natur, den Weg der unendlichen Zeit, welcher die Menschen unweigerlich und Unerbittlich im Zeichen von Geburt, Kindheit, Jugend, Erwachsenentum, Alter und Tod mit sich führt. kongenial zusammen.

Erich Kästner erhielt für sein literarisches Schaffen zahlreiche Auszeichnungen und Literaturpreise, darunter den Georg Büchner Preis des Jahres 1957. Kästner starb am 29. Juli 1974 in München.